Der Bestand
Das Dresdner Opernarchiv umfasst rund 1.300 Notenmanuskripte, von denen etwa 1.200 auf die SLUB entfallen. Die restlichen gehören zum Musikalienbestand der Semperoper und werden in der dortigen Bibliothek aufbewahrt. Im Ganzen besteht das Notenmaterial aus Partituren und Stimmensätzen sowie Chor-, Soufflier- und Klavierauszügen. Hinzu kommen ca. 270 korrespondierende Librettodrucke der SLUB. Das gesamte Digitalisierungsvolumen beläuft sich auf etwa 860.000 Scans. Eine Übersicht über das Opernarchiv-Material, das in der SLUB aufbewahrt wird, liefert diese PDF-Datei. Sie ist nach Signaturen sortiert.
Trotz schmerzlicher Verluste durch Materialverschleiß oder als Kriegskonsequenz ist das 150 Regalmeter füllende Opernarchiv „noch immer imposant“ (Zitat Ortrun Landmann) und demonstriert die Bandbreite des Dresdner Repertoires für den gesamten Berichtszeitraum. Den Anfang machen Materialien zur Opéra comique. Häufiger als erwartet sind auch Musikalien der deutschen Schauspieltruppen, handelt es sich doch um Noten, auf die der Hof gewöhnlich keinen Anspruch hatte. Im Zentrum steht erwartungsgemäß das italienischsprachige Repertoire der Jahre 1765 bis 1832. Ein weiteres Bestandssegment bilden die seit 1817 in deutscher Sprache aufgeführten Bühnenwerke des deutschen, italienischen und französischen Repertoires. Erwähnenswert sind außerdem die überlieferten Possen: mit wenig Gesang auskommende einaktige Bühnenstücke, wie sie Mitte des 19. Jahrhunderts beliebt waren. Die Zusammensetzung zumindest des deutschen Repertoires ab 1817 weicht von demjenigen anderer deutscher Hoftheater nicht grundlegend ab. Vermutlich ist es vor allem die Güte der Darbietungen gewesen, die für den Rang der Dresdner Opernbühne maßgeblich war.