Schreiberkatalog

Wirkungskreis: Nation Deutschland
Wirkungskreis: Region Sachsen
Wirkungskreis: Stadt Dresden
Wirken von 1730
Wirken bis 1744
Bemerkungen Dieser Kopist macht oft Noten- und Textfehler. Seine Wirkungszeit schließt an die von Copyist Zelenka 0 an.
Merkmale des Schriftbildes: Der Vorsatz hat mehr Raum im Vergleich zu Copyist Zelenka 0; durch die Schlüsselleiste gezogener Strich, der gleichsam der erste Takstrich ist; der Bauch des Violinschlüssels reicht normalerweise nicht unter die erste Linie hinab.
Abwärts gerichtete Notenhälse werden vertikal oder ein wenig nach rechts gezogen: Die Hälse sind dicker als bei Zelenka’s Copyist 0; der Bassschlüssel ist anfänglich sehr klein; die Schleife befindet sich in den beiden oberen Spatien und ragt nur wenig nach oben über die S-Linie hinaus.
In vier frühen Partituren (Mus. D-Dl ;us.2883-D-1, Mus.2883-D-2, Mus.2356-D-2, Mus.2358-I-1) verwendet Copyist Zelenka 1 noch einzelne Formen, die an Coypist Zelenka 0 erinnern. Die Textschrift ist stark gebunden und gerade. In der Silbertrennung findet sich, neben dem Zeichen =, auch eine Kombination des um 90 Grad gedrehten Gleichheitszeichens mit Strichen.
Abkürzungen werden oft mit Doppelpunkt beendet; das kleine y hat immer zwei Punkte (z. B. Kÿrie); bei der Folge „ss“ schreibt dieser Kopist regelmäßig das zweite s in der langen Form; über die Blattzahl setzt er einen geschwungenen Bogen. (Alle Angaben nach HornZ 1993)
Abbildung Schriftprobe (früh) [D-Dl Mus.2883-D-1]
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Der Schreiberkatalog bietet dem Benutzer einige Informationen und Recherchemöglichkeiten, die über den RISM-OPAC und die Digitalen Sammlungen hinausgehen. Stärker ausdifferenziert sind hier Angaben zu den einzelnen Schriftphasen der Schreiber, zur Sekundärliteratur und den dort vorkommenden Namensvarianten sowie zum Wirkungskreis (Land, Region, Stadt) der Schreiber. Eine Verlinkung führt jeweils auf eine repräsentative Schriftprobe.

Im Schreiberkatalog sind seit Ende 2016 sämtliche Schreiber aus den Materialien der beiden auf die Epoche der sächsisch-polnischen Union bezogenen Hofmusik-Projekte "Schrank II" und "Die Notenbestände der Dresdner Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung" recherchierbar.

Namentlich nicht bekannte Schreiber wurden von den Projekten mit einer ID versehen, die sich aus dem Sigel "S-Dl" und einer fortlaufenden Nummer zusammensetzt. Die anonymen Schreiber S-Dl-001 bis S-Dl-142 sind überwiegend in den Materialien der Instrumentalmusik von "Schrank II" anzutreffen, die unbekannten Schreiber ab S-Dl-143 überwiegend in den Musikalien der Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung.

Die anonymen Schreiber S-Dl-001 bis S-Dl-142 sind überwiegend in den Materialien der Instrumentalmusik von "Schrank II" anzutreffen, die unbekannten Schreiber ab S-Dl-143 überwiegend in den Musikalien der Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung.

Aus der Vollanzeige führt eine Verlinkung "Quellen" direkt zum RISM-OPAC, wo die Manuskripte, in denen der betreffende Schreiber vorkommt, angezeigt werden. Bei namentlich bekannten Schreibern werden zurzeit noch alle auf die betreffenden Personen bezogenen Katalogisate angezeigt, da eine auf die reine Schreiberfunktion beschränkte Suche in RISM online derzeit noch nicht möglich ist.

Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse zu den Schreibern des "Schrank II"-Projekts bietet auch der 2012 erschienene Band "Schranck No: II. Das erhaltene Instrumentalrepertoire der Dresdner Hofkapelle aus den ersten beiden Dritteln des 18. Jahrhunderts" (Kapitel "Über die Kopisten der im Schranck No: II aufbewahrten Manuskripte").