Schreiberkatalog

Wirkungskreis: Nation Deutschland
Wirkungskreis: Region Sachsen
Wirkungskreis: Stadt Dresden
Wirken von 1725
Wirken bis 1733
Bemerkungen Merkmale des Schriftbildes: Bei B-Tonarten wird der Bassschlüssel mit einem Aufstrich des b-Vorzeichens zwischen die Schleife und die Punkte geschrieben. Die Notenhälse weisen eine leichte Wölbung nach links auf. Stimmen- und Instrumentenvorsätze werden zwischen die Systeme geschrieben. Schlüssel werden weit links angesetzt, ein Teil von ihnen ragt in den freien Raum am linken Blattraum. Änderungen des Schriftbildes im Laufe der Zeit: Eine Änderung des C-Schlüssels von einer Dreierform zu einer Kastenform zu einem unbestimmten Zeitpunkt, die auf Einfluss von Copyist Zelenka 1 stattgefunden hat;
eine Änderung des Violinschlüssels, der später an der Oberseite eine Schleife erhält; eine Änderung der Fähnchen in Achtel- und Sechzehntelnoten, die „nicht mehr spitzwinklig vom Hals abstehen, sondern rechtwinklig oder gar stumpfwinklig“.
Die Textschrift hat einen kursiven Charakter, ist wenig gebunden und wird platzsparend aufgeteilt; der Text neigt nach rechts und hat Unterlägen. Das große J wird „mit einem kleinen horizontalen Durchstrich in der Mitte“ geschrieben; Im Wort „et“ erhält das t keinen eigenen Abstrich. Die Abkürzungen werden normalerweise mit einem Punkt beendet. Kürzel erhalten einen kleinen Schnörkel darüber.
Zahlen von 10 bis 19 werden oft getrennt geschrieben. (Alle Angaben nach HornZ 1993)


Abbildung Schriftprobe [D-Dl Mus.997-E-13]
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Der Schreiberkatalog bietet dem Benutzer einige Informationen und Recherchemöglichkeiten, die über den RISM-OPAC und die Digitalen Sammlungen hinausgehen. Stärker ausdifferenziert sind hier Angaben zu den einzelnen Schriftphasen der Schreiber, zur Sekundärliteratur und den dort vorkommenden Namensvarianten sowie zum Wirkungskreis (Land, Region, Stadt) der Schreiber. Eine Verlinkung führt jeweils auf eine repräsentative Schriftprobe.

Im Schreiberkatalog sind seit Ende 2016 sämtliche Schreiber aus den Materialien der beiden auf die Epoche der sächsisch-polnischen Union bezogenen Hofmusik-Projekte "Schrank II" und "Die Notenbestände der Dresdner Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung" recherchierbar.

Namentlich nicht bekannte Schreiber wurden von den Projekten mit einer ID versehen, die sich aus dem Sigel "S-Dl" und einer fortlaufenden Nummer zusammensetzt. Die anonymen Schreiber S-Dl-001 bis S-Dl-142 sind überwiegend in den Materialien der Instrumentalmusik von "Schrank II" anzutreffen, die unbekannten Schreiber ab S-Dl-143 überwiegend in den Musikalien der Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung.

Die anonymen Schreiber S-Dl-001 bis S-Dl-142 sind überwiegend in den Materialien der Instrumentalmusik von "Schrank II" anzutreffen, die unbekannten Schreiber ab S-Dl-143 überwiegend in den Musikalien der Hofkirche und der Königlichen Privat-Musikaliensammlung.

Aus der Vollanzeige führt eine Verlinkung "Quellen" direkt zum RISM-OPAC, wo die Manuskripte, in denen der betreffende Schreiber vorkommt, angezeigt werden. Bei namentlich bekannten Schreibern werden zurzeit noch alle auf die betreffenden Personen bezogenen Katalogisate angezeigt, da eine auf die reine Schreiberfunktion beschränkte Suche in RISM online derzeit noch nicht möglich ist.

Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse zu den Schreibern des "Schrank II"-Projekts bietet auch der 2012 erschienene Band "Schranck No: II. Das erhaltene Instrumentalrepertoire der Dresdner Hofkapelle aus den ersten beiden Dritteln des 18. Jahrhunderts" (Kapitel "Über die Kopisten der im Schranck No: II aufbewahrten Manuskripte").